Etappen Blog Roth
Roth
Heute wurden die Läufer auf das erste Mal richtig auf die Probe gestellt. Die Höhenmeter ließen uns ansatzweise einen Einblicke auf die Alpenetappe geben. 10 Prozent Steigung waren hier keine Seltenheit.
In Roth empfingen uns Vertreter der Stadt sowie der Kirche. Eine ökumenische Segnung lieferte den Höhepunkt mit mehreren eigenen Gesangsbeiträgen. Unsere kenianischen Freunde ließen es sich nicht nehmen ein LIed aus ihrer Heimat vor zutragen.
Roth
Die erste urkundliche Erwähnung Roths datiert auflas Jahr 1066, überliefert durch eine Kirchweihe. Der Marktplatz und die städtische Erweiterung reichen zurück in das 12. Jahrhundert. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden Roth die Stadtrechte verliehen. Südwestlich der Stadt ließ der Markgraf von Ansbach 1535 das Schloss Ratibor errichten. Es diente als Jagdschloss, sowie zur Verwaltung des Markgräflichen Besitzes. Die Markgrafen von Ansbach entstammten der fränkischen Linie der Hohenzollern. Im nahegelegenen Heilsbronn befindet sich in dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Zisterzienserkloster die Grablege der Hohenzollern. Zu Luthers Zeiten trat ein Großteil der dortigen Mönche zur neuen evangelischen Lehre über. Innerklösterliche Bestrebungen und Kompromisse zwischen evangelischer Lehre und katholischer Liturgie führten zum Fortbestand des Klosters. Heute ist die Gemeinschaft Evangelische Zisterzienser-Erben in Heilsbronn aktiv. Im 18. Jahrhundert dankte der letzte Markgraf ab und das Fürstentum fiel an Preußen. Wenig später wurde Roth dem Königreich Bayern einverleibt. Das Schloss Ratibor wurde Ende des 18. Jahrhunderts an den Unternehmer Wilhelm von Stieber verkauft. Dieser ließ dort Leonische Waren, das heißt versilberte und vergoldete Drähte, zu dekorativen Zwecken und für kunstgewerbliche Gegenstände industriell fertigen. Der Hugenotte Anthoni Fournier, ein französischer protestantischer Glaubensflüchtling, hatte sich 1569 mit dieser hochwertigen aus Lyon stammenden Handwerkskunst in Nürnberg niedergelassen. Um 1621 errichten seine Söhne eine Werkstatt in Roth, in der neue Techniken und die Entwicklung dieses Handwerks vorangetrieben wurden. Im Zuge der Industrialisierung wurde dieses Gewerbe in Roth ausgebaut. Die Evangelische Stadtkirche Rots ist ein spätgotischer Bau, der in markgräflicher Zeit zu einer Saalkirche umgebaut wurde. Im Inneren sind Epitaphien und Grabplatten aus dem 16./17. Jahrhundert erhalten geblieben.